Romantische See-Ruhe | © Bernd und Beate Rieck
Genussvolles Paddeln | © Bernd und Beate Rieck
Auch auf der Seenplatte gibt es romantische kleine Kanäle | © Bernd und Beate Rieck
Die Teilnehmer sind alle glücklich!  | © Bernd und Beate Rieck

Gobenowsee

Gruppenfahrt der DAV Paddelgruppe Hildesheim

10.09.2024

Gruppenfahrten haben verschiedene Vorteile. Sie stärken die Zusammengehörigkeit in der Gruppe, geben Neuanfängern und weniger Erfahrenen die Möglichkeit, von den Älteren zu profitieren, und die Teilnehmer lernen neue Gebiete kennen, in die man sich allein nicht so einfach aufmachen würde. Besonders, wenn sie so weit von zu Hause entfernt liegen wie die Mecklenburgische Klein-Seenplatte.

Der Gobenowsee ist einer der zahlreichen mittelgroßen Seen südlich der Müritz, zwischen den Dörfern Canow und Drosedow gelegen. Der See ist für Motorboote gesperrt, was ihm erheblichen zusätzlichen Charme verleiht. Einige unserer Teilnehmer kannten den See und den Zeltplatz bereits, auf dem sich unsere Gruppe zusammenfand. Heidi und Jochen, Kerstin und Stefan sowie Gebhard waren als Vorhut bereits am Montag 2.9.2024 dort erschienen und hatten einige schöne, aber durchaus anstrengende Touren gemacht. Insbesondere der Wind machte stellenweise die Überquerung der großen Wasserflächen schwierig und herausfordernd.

Am 5.9.24 kamen Verena, Peter, Beate und Bernd dazu, so dass nach abendlicher Planungskonferenz am 6.9. die erste große gemeinsame Tour starten konnte. Verena und Peter hatten allerdings einen Materialschaden an ihrem Faltboot, so dass sie erst mal pausieren mussten. Wir überquerten den Gobenowsee nach Süden, folgten dem Kanal (Dollbek) in den Labussee und ließen uns in den Canower See schleusen. Zwischen Partybooten und protzigen Jachten folgten wir dem Pälitzsee nach Osten bis nach Strasen. Dort an der Schleuse steht ein nettes Speiselokal vor dem Hotel zum Löwen, das allerdings lediglich Kuchen und Getränke anzubieten hatte. Aber auch davon wird man satt, und auf dem Rückweg konnten wir  in der Fischerei bei Canow leckere geräucherte Forellen und Saiblinge fürs Abendessen mitnehmen. In gemütlicher Runde klang der Abend aus. Es bestand Einigkeit, dass es eine gute Idee unserer Führer war, den Gegenwind am Vormittag zu absolvieren und nachmittags nach Hause zu surfen. Es waren 23 Kilometer.
Spät abends stieß Markus noch zu uns, der einzige noch Werktätige unserer kleinen Gruppe.

Über Nacht legte sich der Wind, so dass strategisch eine Rundtour denkbar wurde. Verena und Peter hatten ihr Boot fahrtüchtig gemacht, und so startete die große Gruppe wieder nach Süden in den Labussee, dem sie  diesmal allerdings nach Westen folgte. An der Schleuse Diemitz machten wir die Erfahrung, dass zwei  Canadier voll verhaltensgestörter Jugendlicher ausreichen, einer ganzen Paddelgesellschaft den Spaß zu verderben. Durch eine geschickte längere Pause an der Fleether Mühle (Umtragestelle) wurden wir diese Begleiter aber wieder los und konnten den Rest der Tour durch den Rätzsee und die Drosedower Bek wieder in vollen Zügen genießen. Besonders in den geschlängelten Kanälen zeigt sich eine herrliche Natur, und Milane und Seeadler fühlen sich hier wohl. Die Schnatterenten sind erstaunlich zutraulich und kommen ganz nah an die Boote heran. Und in der Dämmerung kann man mit einigem Glück Biber beobachten.

Der Zeltplatz verfügt nicht nur über nette und sehr hilfsbereite Mitarbeiter und eine hervorragende Lage, auch die Einrichtungen sind sehr sauber und bequem. Man kann hier auch Boote mieten. Und es gibt einen Imbiss mit Kiosk, wo man morgens frisch aufgebackene Brötchen und nachmittags einfache Gerichte bekommen kann. Wir stellten den Monatsrekord an Currywürsten mit Pommes auf.

Der Sonntag war das offizielle Ende der Gruppenfahrt, so dass für die meisten Teilnehmer nur noch eine Halbtagstour möglich war, diesmal nach Osten in den Klenzsee, zur Kanufarm (wo man ebenfalls Boote mieten kann) und wieder zurück.

So haben einige von uns ein neues Paddelrevier kennengelernt, das Lust auf eine Wiederholung und Ausweitung macht. Quartiere sind einfach zu bekommen und attraktiv, und so wird es voraussichtlich nicht lange dauern, bis wir wiederkommen.

Unseren Organisatoren Jochen und Stefan möchten wir herzlich danken für diese schönen Tage.

Bernd Rieck